Presse

Quelle: lori /Bramscher Nachrichten/22. Juli 2013

 

24 Stunden, 24 Menschen

Bramscher Friseurmeisterin gilt als Ruhepol

Waschen, schneiden, fönen – Friseurmeisterin Ines Wasmuth hat übt ihren Traumberuf aus. Foto: Louisa Riepe

Bramsche. Durch das Schaufenster kann man die Marktbesucher sehen, die auf der Großen Straße mit ihren Tüten zum Auto hasten. Drinnen herrscht entspannte Ruhe, nur leise summt die Trockenhaube über frisch eingedrehten Lockenwicklern. An einem Freitag ist der Friseursalon „Haar Aktuell“ im Herzen der Bramscher Innenstadt ein wahrer Ruhepol. Und das liegt nicht zuletzt an der Inhaberin.

Schließlich kann Ines Wasmuth auf 28 Jahre Berufserfahrung zurückblicken. Da bringt es sie auch nicht aus ihrer professionellen Ruhe, wenn sie sich heute mit nur einer Kollegin um drei Kundinnen gleichzeitig kümmern muss. Eigentlich wollte noch eine dritte Mitarbeiterin kommen, aber „die musste mit ihrem Sohn ins Krankenhaus, der hat sich die Hand gebrochen“, erzählt Wasmuth. Als Mutter zweier Söhne hat die Chefin vollstes Verständnis für solche kleinen Katastrophen. „Das ist ja auch das tolle am Friseurberuf, die flexiblen Arbeitszeiten „, sagt die Chefin, und serviert einen Kaffee im cremefarbenen Porzellantässchen.

Beim Klingeln der Eieruhr macht sie sich an die Arbeit. Die Farbe im Haar einer Kundin hatte zwanzig Minuten Zeit um einzuwirken, nun kann sie ausgewaschen werden. Unter den kreisenden Händen von Ines Wasmuth schließt ihre Kundin die Augen. In Gedanken ist Friseurmeisterin Wasmuth schon einen Schritt weiter. Stets hat sie eine genaue Vorstellung davon, wie die fertige Frisur aussehen soll. Trotzdem ist sie gespannt auf das Ergebnis: „Eine Frisur ist wie ein Kunstwerk, was im Arbeiten entsteht.“

Wasmuths Kreativität schätzen auch ihre Kundinnen. „Wenn man mit etwas zufrieden ist, dann verlangt man es immer wieder“, erklärt eine, die schon seit Jahren in den Salon Haar Aktuell kommt. Auf fachkundige Beratung hört sie gerne. „Eigentlich müsste ich die Haare so langsam grau lassen,“ überlegt die Frau laut, „meine Tochter ist ja schon grauer als ich“. „Das macht doch gar nichts“, entgegnet Wasmuth, „in Berlin ist ihre Tochter doch weit weg“, und entlockt ihrer Kundin damit ein herzhaftes Lachen.

Einfühlungsvermögen ist das A und O im Friseurhandwerk, das ist Wasmuths Überzeugung. Und es ist ihr wichtig, diese Philosophie auch an die nächste Friseurgeneration weiterzugeben. Mehr als 15 junge Frauen hat sie in ihrem Salon zu Friseurinnen ausgebildet, „die letzte ist sogar zweite geworden bei der Niedersachsenmeisterschaft“, erzählt sie stolz.

Eine Auszubildende der ersten Stunde arbeitet heute wieder im Salon. Nicole Sielemann erinnert sich noch, wie in den achtziger Jahren „die Kundinnen Freitags und Samstags Morgens schon vor der Tür standen, zur Dauerwelle“. Heute hat sie Zeit, ihrer Kundin in den Mantel zu helfen und ein Taxi zu rufen. Zwischendurch springt sie noch kurz nach draußen, auf einen Plausch mit der Nachbarin. „Von hier drinnen hat man eben immer eine gute Aussicht“, meint Sielemann.


Quelle: Holger Schulze/Bramscher Nachrichten/04. September 2015

 

HpH-Wohngruppe wurde verwöhnt

Besonderer Mädeltag bei Bramscher Haarstudio


Ließen es sich bei „Haar Aktuell“ gut gehen: Heike Hunfelt-Wübben vom Wohnassistenzteam und Lina Niendieck (in den Stühlen von links). Foto: Holger Schulze

Bramsche. Eine ausgesprochen fröhliche und entspannte Stimmung herrschte am Mittwochnachmittag bei „Haar Aktuell“, dem Friseursalon von Ines Wasmuth in der Großen Straße in Bramsche. Hintergrund hierfür war eine besondere Aktion, zu der Ines Wasmuth mit ihrem Team sechs junge Frauen in ihren Räumlichkeiten begrüßte.

„Wellness im Zeichen der Inklusion“, und somit ein Nachmittag ganz der Geselligkeit und Schönheit gewidmet lautete das Arbeitsmotto.
Anwesend waren Menschen aus Bersenbrück und Bramsche, die zwar selbstständig in eigenen Wohnungen zuhause sind, jedoch individuelle Hilfen bei der Alltagsbewältigung benötigen. Erbracht wird diese Unterstützung durch Mitarbeiterinnen der Heilpädagogischen Hilfe Bersenbrück im Rahmen der mobilen Wohnassistenz .

„Wir hatten den Gedanken, unseren mobil Betreuten, die oft allein sind, einmal einen Mädelnachmittag mit Sekt und Verwöhntwerden in der Gruppe als eine Form der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu organisieren“. Mit dieser Idee traf Heike Hunfelt-Wübben vom Betreuerteam auf offene Ohren bei Ines Wasmuth.

„Für uns ist es eine neue Erfahrung, die uns auch selbst Spaß gemacht hat“, schilderte die Friseurmeisterin ihren Eindruck von einem Arbeitsnachmittag der besonderen Art in Kooperation mit der Heilpädagogische Hilfe. Drei Stunden lang stand die Freude an der Körperpflege klar im Vordergrund. Da wurden Gesichtsmasken aufgelegt, Strähnen gefärbt, Fingernägel lackiert, Wimpern gezupft und ganz nach Wunsch das Haupthaar verändert.

Wie gut das bei dem besonderen Kundinnenkreis ankam, fasste stellvertretend Bettina Terford zusammen: „Wir wollten uns einen schönen Tag beim Friseur machen. Ist mal etwas anderes mit Prosecco. Es gefällt uns allen.“